Club-Präambel Der Dromedary-Club ist eine Gemeinschaft von Menschen, welche Freiheit für den größten Vorzug des Menschen halten. Wir möchten daher frei sein von Irrtum, Angst und Abhängigkeit. Der Dromedary Club ist eine gemeinnützige Einrichtung der Selbsthilfe. Mitglied kann bei uns jeder werden, der unsere Clubziele begrüßt und bereit ist, die Freiheit anderer zu achten. Der Dromedary Club setzt sich für ein freies und gesundes Leben ein, verbreitet Aufklärungsschriften und unterhält ehrenamtliche Beratungsstellen. Wir treten öffentlich in Erscheinung und zeigen Flagge.
Club-Maximen Unsere zwölf Maximen sind keine Gebote oder Vorschriften, sondern Anregungen für seelisches Wachstum und ein glückliches Leben. 1. Wir sind auf dem Weg zu mehr Wahrheit, Freiheit und Liebe. 2. Wir gehen diesen Weg gemeinsam mit anderen Menschen. 3. Wir erkennenn uns in der Begegnung mit diesen Menschen. 4. Wir begreifen Vergangenes und werden frei für die Zukunft. 5. Wir verlieren unsere Angst und entwickeln Vertrauen. 6. Wir erhalten uns durch gute Ernährung und Bewegung. 7. Wir nutzen unseren Geist und lernen solange wir leben. 8. Wir üben unsere Seele durch Meditation und Besinnung. 9. Wir pflegen Freundschaft mit der Natur und pflegen sie. 10. Wir pflegen Freundschaft mit Tieren und schützen sie. 11. Wir pflegen Freundschaft mit Menschen und begleiten sie. 12. Wir erwachen und pflegen Freundschaft mir Gott.
Club-Name Das Dromedar (lat. camelus dromedarius) ist kräftig wie ein Gorilla, schnell wie ein Pferd und unvorstellbar ausdauernd. Es kann tagelang arbeiten ohne zu trinken. (Beim Alkoholiker ist es genau umgekehrt.) Dromedare sind Individualisten und wissen genau, was sie wollen. Das aber ist meistens nicht das, was andere wollen. Der Zoologe Alfred Brehm hat die Dromedare studiert und meinte: „Das Dromedar ist das unliebenswürdigste, dümmste, störrischste und ungemütlichste Geschöpf, welches man sich denken kann“. Wer mit diesen eigenwilligen Tieren fertig wird und sie dahin bringt, wohin sie sollen, den nennt man in Somalia anerkennend "Hasan Geele", was soviel bedeutet wie "Hasan, Lehrer und Erzieher der Kamele". Das Wort DROMEDARY enthält die Anfangsbuchstaben von Verhaltensweisen, die den Menschen seiner Freiheit berauben und uns allen unmittelbar oder mittelbar schaden: DROgenkonsum, MEDikamentenmissbrauch, Alkoholverzehr und Rauchen. Der Buchstabe Y steht für alle die anderen Kreuze, die wir Menschen uns mehr oder weniger freiwillig aufladen.
Club-Mitgliedschaft Clubmitglied können juristische und natürliche Personen werden, die das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben. Jugendliche sind uns als Gäste willkommen und können an unseren Clubveranstaltungen kostenlos teilnehmen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt für natürliche Personen 4,00 € pro Monat. Wir erheben keine Aufnahmegebühr. Wer es möchte, kann uns statt dessen mit einer Spende im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. Du kannst mit diesem Formular deine Mitgliedschaft beantragen.
Hier findest du unsere Satzung und den Aufnahmeantrag. Du kannst sie ausdrucken und uns deinen Antrag zusenden. Wir freuen uns über jedes Mitglied, welches unsere Ziele gutheißt und unterstützt.
Jeder
Dromedarier ist frei, er geht seinen eigenen Weg und es macht ihm
niemand Vorschriften. Das gilt selbstverständlich auch für den
Präsidenten des Clubs, der hier in Form eines Interviews zu Worte kommen
soll, um die Grundsätze des Clubs zu erläutern.
Interviewer: Auf welcher Grundidee beruht der Dromedary Club? Clubpräsident:
Der Dromedary Club beruht auf einer simplen Idee: Drogen sind ein
Irrtum und ein Leben ohne Drogen ist für alle Menschen die bessere Wahl,
also auch für Menschen, die von ihnen selbst nicht abhängig sind oder
waren.
Interviewer: Was verstehen Sie unter Drogen? Clubpräsident:
Unter Drogen verstehen wir exogene Substanzen, die das Bewusstsein des
Menschen verändern, die ihn abhängig machen und ihm unmittelbar oder
mittelbar schaden.
Interviewer: Warum wurde der Club gegründet? Clubpräsident:
In einer süchtigen Gesellschaft ist es nicht einfach, gesund zu werden
und gesund zu bleiben. Daher haben wir uns zu einer Gemeinschaft von
Menschen zusammengeschlossen, die sich nicht zu verstecken brauchen, die
sich unterstützen und gemeinsam die Propaganda der Drogen-Mafia
abwehren.
Interviewer: In welcher Weise soll das geschehen? Clubpräsident: Das geschieht durch den regelmäßigen Besuch unserer Meetings, durch Sponsorschaften und durch Seminare.
Interviewer:
Hat der Dromedary Club ein therapeutisches Konzept? Clubpräsident:
Drogenabhängigkeit ist ein mentales Phänomen und beruht auf einer
Täuschung, für die der Süchtige teuer bezahlen muss. Suchtstoffe
verschaffen abhängigen Menschen Erleichterung, weil es ihnen ohne
Heroin, Alkohol oder Nikotin schlecht geht. Warum geht es ihnen
schlecht? Weil ihnen ihr Organismus nicht genügend endogene Drogen
(Endorphine) zur Verfügung stellt, die ihnen Kraft, Mut und Zuversicht
geben. Warum tut ihr Körper das nicht? Weil er durch exogene Drogen
daran unaufhörlich gehindert wird! Aus diesem Teufelskreis gibt es einen
Ausweg: den Beginn eines neuen Lebens. Clubfreunde, Therapeuten, Ärzte
und Psychologen zeigen dem Abhängigen den Weg in dieses neue Leben und
begleiten ihn durch dieses neue Leben, welches so aufregend schön ist,
wie es sich ein Abhängiger nicht einmal vorstellen kann.
Interviewer: Vertreten die Dromedarier das Abstinenzprinzip? Clubpräsident:
Dromedarier haben den gefährlichen Mechanismus der Drogenabhängigkeit
durchschaut und wissen, dass man in einem drogenfreien Leben auf nichts
verzichten muss, was diese Welt an guten Dingen zu bieten hat. Ganz im
Gegenteil: es ist der Abhängige, der auf etwas verzichtet, nämlich auf
Lebensqualität und Lebensfreude! Diese stellen sich allerdings erst ein,
wenn die Sklaverei ein Ende hat. Dromedarier sind keine Abstinenzler,
Dromedarier sind Appetenzler, denn sie ergreifen das Leben, sie genießen
Freiheit, Liebe, Gesundheit, Wohlstand und Kultur, sie schätzen die
Gemeinschaft mit Menschen und pflegen die Freundschaft mit Gott.
Interviewer: Kann man lernen, kontrolliert zu trinken? Clubpräsident:
Aber selbstverständlich! Das lernt man am besten, wenn man keinen
Alkohol zu sich nimmt. Dann hat man nämlich eine ruhige Hand.
Interviewer: Ist Alkoholismus eine Krankheit? Clubpräsident:
Ich glaube nicht, dass es sich beim Alkoholismus um eine Krankheit
handelt, hinter der sich der einzelne Mensch verstecken kann. Ich glaube
vielmehr, dass jeder Mensch von Natur aus frei und für sein eigenes
Leben verantwortlich ist. Alkoholismus ist eher ein kollektiver Wahn als
eine persönliche Krankheit. Krank ist nur, wer Drogen zu sich nimmt und
nicht etwa der, der keine Drogen zu sich nimmt. Alkoholiker sind
demzufolge Menschen, die Alkohol trinken und nicht etwa solche, die ihn
nicht trinken.
Interviewer: Wenn jeder, der wie ich zum
Beispiel abends ein Glas Wein trinkt, Alkoholiker ist, dann sind fast
alle Menschen Alkoholiker! Clubpräsident: Da haben Sie absolut Recht!
Manche Alkoholiker sind leichte Alkoholiker, andere Alkoholiker sind
schwere Alkoholiker. Sie gehören offenbar zu den leichten Alkoholikern.
Aber freuen Sie sich nicht zu früh: alle schweren Alkoholiker haben als
leichte Alkoholiker angefangen!
Interviewer: Ich werde es mir merken! Was ist denn der grundsätzliche Unterschied zwischen leichten und schweren Alkoholikern? Clubpräsident:
Schwere Alkoholiker schaden unmittelbar sich selbst und anderen
Menschen. Die leichten Alkoholiker schaden sich selbst und anderen nur
mittelbar.
Interviewer: Inwiefern schaden sich mäßige Trinker mittelbar? Clubpräsident:
Warum hören die meisten Raucher trotz besseren Wissens nicht auf zu
rauchen? Weil sie nur lebende Raucher sehen! Leichte Alkoholiker
demonstrieren anderen Menschen, dass man gefahrlos Alkohol trinken kann.
Sie vermitteln den schweren Alkoholikern immer wieder die trügerische
Hoffnung, ebenfalls in Maßen trinken zu können. Das alles wäre kein
Problem, wenn nur die Schnapsleichen unter den Brücken Alkoholiker
wären. Alkoholiker stehen aber in den Klassenzimmern und Hörsälen,
behandeln Patienten, schreiben für Zeitungen, fällen Urteile, führen
Divisionen und reden sogar im Bundestag! Wer dahinter gekommen ist, wie
verbreitet Alkoholismus tatsächlich ist, der wundert sich über nichts
mehr.
Interviewer: Welches generelle Suchtkonzept haben die
Dromedarier? Clubpräsident: Die meisten Mediziner, die Anonymen
Alkoholiker und alle verwandten Organisationen begreifen Sucht als
individuelles Problem, zwar nicht als persönliches Versagen, aber doch
als persönliche „Krankheit“. Dromedarier glauben dagegen, dass sich
Sucht nur auf gesellschaftlichem Hintergrund verstehen lässt, dass der
Süchtige gewissermaßen ein Symptom der kranken Gesellschaft ist.
Interviewer: Haben diese konkurrierenden Vorstellungen praktische Auswirkungen für die Therapie des Einzelnen? Clubpräsident: Im Grundsatz nicht, denn in beiden Fällen heißt die Therapie: Aufhören!
Interviewer:
Ihr soziologisches Suchtverständnis würde aber bedeuten, dass man die
Gesellschaft ändern müsste, um Süchtigen dauerhaft zu helfen. Clubpräsident:
Ja! Weil man das aber vorerst und auch auf lange Sicht nicht kann,
versuchen wir Dromedarier, uns möglichst oft in der Gesellschaft von
Clubfreunden aufzuhalten. Clubfreunde sind Menschen, die ihren Verstand
nicht an die Droge verhökert haben und nicht auf die Propaganda der
Drogen-Mafia hereinfallen.
Interviewer: Was meinen Sie mit
"Propaganda der Drogen-Mafia"? Clubpräsident: Wirtschaft, Werbung,
Politik, Kirche, Medien, Sitte und Brauchtum hämmern uns Menschen
pausenlos die Botschaft ein: "Drogen sind gut für dich! Sie bereichern
dein Leben!" Der Dromedary Club hilft seinen Mitgliedern, sich gegen die
Propaganda der Drogen-Mafia zu immunisieren, belangvolles Wissen und
höhere Einsichten zu gewinnen, zu festigen und zu erhalten.
Interviewer: Unterscheidet sich der Dromedary Club von anderen Selbsthilfegruppen, zum Beispiel von den Anonymen Alkoholikern? Clubpräsident:
Ja! Die Anonymen Alkoholiker lassen in ihren Meetings im Allgemeinen
nur Alkoholiker teilnehmen. An einem Dromedary-Meeting kann teilnehmen,
wer möchte: Alkoholiker, Angehörige, Heroinabhängige, ehemalige
Süchtige, genesende Süchtige und natürlich auch Menschen, die vollkommen
normal sind, was eine besonders schwerwiegende Art von Störung
darstellt.
Interviewer: Wie halten es die Dromedarier
überhaupt mit der Anonymität? Clubpräsident: Wenn sich ein Clubmitglied
Anonymität wünscht, so bekommt es die auch. Wir betrachten die
Anonymität aber nicht als heilige Kuh. Warum sollte sich jemand dafür
schämen, dass er nicht mehr säuft? Wieso soll man geheim halten, dass
man aufhört, sich auf Raten umzubringen? Was ist anrüchig daran, dass
jemand keine Suchtgifte zu sich nimmt? Wenn jemand ein drogenfreies
Leben führt, dann ist er ein Licht, welches die Welt erleuchten kann und
erleuchten soll. Dieses Licht sollte man daher nicht unter den Scheffel
stellen.
Interviewer: Welche Wegbereiter hat der Dromedary Club? Clubpräsident:
Der Dromedary Club hat zwölf Wegbereiter. Der erste ist der
amerikanische Psychologieprofessor William James, der in seinem Buch
„The Variety of Religious Experience“ den spirituellen Aspekt von Umkehr
und Rettung von Menschen untersucht hat. Dieses Buch war das
Lieblingsbuch von Bill Wilson. Bill hat William James als geistigen
Vater der weltweiten Bewegung bezeichnet, die er im Jahr 1935 mit seinem
Freund Dr. Robert Smith ins Leben gerufen hat: die Anonymen
Alkoholiker. Die gute Nachricht, dass Drogen ausschließlich Nachteile
haben und ein drogenfreies Leben ausschließlich Vorteile hat, stammt von
dem scharfsichtigen Briten Allen Carr. Die eigentliche Dromedary-Idee
schließlich entstand im Verlaufe von Gesprächen, die ich im Jahre 2006
mit der Ärztin Heike Iz aus Heidelberg geführt habe. Von Heike stammt
der Club-Gedanke und die schöne Idee, ihm einen Tiernamen zu geben. Das
"Dromedar" habe ich mit einem "y" verziert und schon war der "Dromedary
Club" geboren.
Interviewer: Sie sprachen von zwölf
Wegbereitern. Welches sind die übrigen? Clubpräsident: Die übrigen
Wegbereiter sind die Schutzengel, ohne die ein Alkoholiker in dieser
versoffenen Welt nicht überleben kann.
Interviewer: Welche Stellung hat bei den Dromedariern der Clubpräsident? Clubpräsident: Er ist der primus inter pares.
Interviewer: Was heißt das auf Deutsch? Clubpräsident: Er ist von allen Kamelen das größte. Interviewer: Herr Präsident, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!
Anmerkung
des Präsidenten: Es ist dem aufgeweckten Homepage-Besucher nicht
entgangen, dass ich dieses Interview mit mir selbst geführt habe. Leide
ich deshalb an einer multiplen Persönlichkeitsstörung? Nein, heute leide
ich nicht an einer solchen Störung. An einer multiplen
Persönlichkeitsstörung litt ich in meinem alten Leben - als ich noch
gesoffen und geraucht habe. Damals tummelten sich in meiner Seele
tatsächlich zwei Persönlichkeiten: Mr. Hyde and Mr. Hyde.